Reliabilität einer neu entwickelten metabolischen Leistungsdiagnostik im Schwimmen

Project details

Research objective

Um die in aufeinander aufbauenden BISp Projekten entwickelte metabolische Testbatterie in die (Hoch-) Leistungssportpraxis zu implementieren, steht eine detaillierte Analyse der Reliabilität der Messparameter aus. Auch wenn in den vorhergehenden Studien der Arbeitsgruppen die Validität und Sensitivität der eingesetzten Diagnostikprotokolle und -methoden sowie Zusammenhänge der metabolischen Parameter mit der relevanten Zielgröße Performance bereits eingehend untersucht wurden, liegen bislang keine Daten zur Reliabilität vor. In Anbetracht enger Intensitätsbereiche im Schwimmen (aufgrund der nichtlinearen Zunahme des Wasserwiderstands mit steigender Geschwindigkeit) sowie geringfügiger erwartbarer Veränderungen metabolischer Leistungsindikatoren bei Kaderschwimmer*innen im Jahresverlauf, erscheint es unabdingbar, den Standardmessfehler aufgrund von biologischer und messtechnischer Varianz zwischen aufeinander folgenden Diagnostiken zu kennen, um die Relevanz detektierter Veränderungen einschätzen zu können. Daher soll in dem geplanten Serviceprojekt die Reliabilität der im Rahmen vorhergehender BISp Projekte entwickelten metabolischen Testbatterie, die eine schwimmspezifische Erfassung der metabolischen Leistung, Energiekosten und laktatbasierter Intensitätszonen erlaubt, untersucht werden, um die Testprotokolle bereits im nächsten Olympiazyklus erstmals im PK / OK Bereich einsetzen zu können.

Research method

In der geplanten Reliabilitätsstudie sollen insgesamt ca. 20 Athlet*innen (je 10 männliche und weibliche Teilnehmende verschiedener Leistungslevel) an den Standorten Köln, Bonn und Essen an je drei separaten Testtagen die metabolische Testbatterie bestehend aus einem 20-sekündigen Sprinttest zur Erhebung der maximalen Laktatakkumulation als anaeroben Leistungsindikator und einem 3-minütigen Stufentest bis zur Ausbelastung zur Bestimmung der Energiekosten (submaximale) und V¿O2peak (maximale Sauerstoffaufnahme) sowie der Laktatschwellen (LT1 und LT2) durchlaufen. Dabei dient die erste Testung der Familiarisierung mit den Testprotokollen und Methoden, z. B. Pacing mittels Lichtlaufleiste und spirometrische Nachbelastungsmessung im Stufentest. Folglich werden zur Ermittlung der Standardmessfehler und Intraklassen Korrelationskoeffizienten die zweite und dritte Testung herangezogen. Um die Testbedingungen zwischen den einzelnen Terminen möglichst vergleichbar zu halten, werden Ernährung, Vorbelastung und Tageszeit standardisiert bzw. kontrolliert.

Research key findings

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem DSV sowie dem SV NRW im Rahmen vorhergehender BISp Projekte kann auf ein bestehendes Netzwerk zum Ergebnistransfer in die (Hoch-) Leistungspraxis zurückgegriffen werden. Neben Transfermaßnahmen am Ende der Erhebungszyklen an den Teststandorten, die zur Präsentation der jeweils vor Ort erhobenen Daten dienen sollen, ist am Ende des Projekts eine Abschlusskonferenz geplant, die für alle Bundesstützpunkttrainer*innen und Diagnostiker*innen (online oder in Präsenz) zugänglich sein soll. Ein solches Format hat sich bereits in vorangegangenen Projekten als effektiv herausgestellt, um die Gesamtergebnisse der Forschungsprojekte den betreffenden Akteur*innen in der Leistungssportpraxis zu vermitteln. Da zudem von Seiten des DSV angestrebt wird, den 3 min Stufentest beginnend mit einer Pilotphase im nächsten Olympiazyklus erstmalig im PK / OK Bereich einzusetzen, sollen die Ergebnisse des geplanten Projekts entsprechende Standardmessfehler für die Interpretation der Diagnostikergebnisse liefern. Für den SV NRW, deren höchste Kaderschwimmer*innen (NK2) dreimal pro Jahr in einer zentralen durch die Arbeitsgruppe an der DSHS durchgeführten Diagnostikmaßnahme teilnehmen, erfolgt ebenfalls der direkte Transfer der Projektergebnisse durch Einbindung der Standardmessfehler in die bestehenden Auswertungsroutinen (z. B. durch die objektive Einschätzung der Praxisrelevanz etwaiger Veränderung in metabolischen Parametern über den Saisonverlauf). Der Transfer in die Wissenschaft soll weiterhin durch Präsentationen auf Fachkongressen (z. B. Congress of the European College of Sport Science, International Symposium on Biomechanics and Medicine in Swimming, Tagungen der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft etc.) sowie durch Veröffentlichungen in Fachjournals erfolgen.
StatusActive
Effective start/end date01.04.2431.12.24