Abstract
Krav-Maga-Training zielt auf die Kompetenzsteigerung zum Bewältigen von realen Bedrohungs- und Angriffssituationen ab (Staller & Bertram, 2015). Eine geschlechterübergreifende Untersuchung zur Effektivität von zivilem Krav-Maga-Training fehlt bisher. Während die Effektivität des Trainings wissenschaftlich allein aus ethischen Gründen nicht anhand von realen
Situationen überprüft werden kann, bietet die Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) der Teilnehmenden hierzu einen Ansatzpunkt. Als Überzeugung der eigenen Fähigkeiten bildet die Selbstwirksamkeitserwartung nach Bandura (1997) einen zentralen Prädiktor menschlichen
Verhaltens in Leistungssituationen. Die Messung von Bereichen der Selbstwirksamkeit kann angemessene Informationen über die Effektivität von Selbstverteidigungstrainings liefern (Pinciotti & Orcutt, 2018).
Die Untersuchung hat das Ziel, den Einfluss von Krav Maga auf die Selbstwirksamkeitserwartung zu überprüfen. Dabei wird die selbstverteidigungsbezogene (SV-bezogene) als auch die
allgemeine SWE in den Fokus genommen. Die Untersuchung verfolgt ein empirisch-quantitatives Forschungsdesign. Im Prä-Post-Verfahren
werden mittels Fragebögen (Schwarzer & Jerusalem, 1999; Ozer & Bandura, 1990; Fuchs & Schwarzer, 1994) die allgemeine und die SV-bezogene SWE erhoben. Die Intervention über mehrere Wochen beinhaltet ein wöchentliches Krav-Maga-Training. Parallel zu der Interventionsgruppe (N = 48 Proband*innen) werden die allgemeine und die SV-bezogene SWE in
einer Kontrollgruppe (N = 69 Pro-band*innen) erhoben. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt
statistisch (T-Test) mittels SPSS.
In der Interventionsgruppe gibt es einen signifikanten Anstieg der SV-bezogenen SWE. Dies gilt sowohl für das Messinstrument (MI) von Fuchs & Schwarzer (1994) (prä-M=5,200, SD=0,912, post-M=5,575, SD=0,711, p<0,001), als auch für das Messinstrument von Ozer & Bandura (1990)
(prä-M=5,859, SD=1,465, post-M=6,297, SD=1,342, p=0,004. Die Ergebnisse der Kontrollgruppe sind uneindeutig. Einerseits ist eine Abnahme der SV-SWE zu verzeichnen (MI: Fuchs & Schwarzer, 1994), andererseits ein signifikanter Anstieg (prä-M=4,986, SD=1,708, post-M=5,437,
SD=1,735, p<0,001) (MI: Ozer & Bandura, 1990). Die allgemeine SWE stieg in keiner der Gruppen signifikant.
Die Ergebnisse zeigen, dass Krav-Maga-Training die subjektive Überzeugung, sich selbst gegen reale Bedrohungs- und Angriffssituationen verteidigen zu können, steigert. Die Aussagekraft ist
aufgrund der uneindeutigen Ergebnisse der Kontrollgruppe zu hinterfragen. Ein Unterschied zwischen den Gruppen besteht allerdings. Eine weiterführende qualitative Untersuchung könnte Aufschluss geben.
Situationen überprüft werden kann, bietet die Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) der Teilnehmenden hierzu einen Ansatzpunkt. Als Überzeugung der eigenen Fähigkeiten bildet die Selbstwirksamkeitserwartung nach Bandura (1997) einen zentralen Prädiktor menschlichen
Verhaltens in Leistungssituationen. Die Messung von Bereichen der Selbstwirksamkeit kann angemessene Informationen über die Effektivität von Selbstverteidigungstrainings liefern (Pinciotti & Orcutt, 2018).
Die Untersuchung hat das Ziel, den Einfluss von Krav Maga auf die Selbstwirksamkeitserwartung zu überprüfen. Dabei wird die selbstverteidigungsbezogene (SV-bezogene) als auch die
allgemeine SWE in den Fokus genommen. Die Untersuchung verfolgt ein empirisch-quantitatives Forschungsdesign. Im Prä-Post-Verfahren
werden mittels Fragebögen (Schwarzer & Jerusalem, 1999; Ozer & Bandura, 1990; Fuchs & Schwarzer, 1994) die allgemeine und die SV-bezogene SWE erhoben. Die Intervention über mehrere Wochen beinhaltet ein wöchentliches Krav-Maga-Training. Parallel zu der Interventionsgruppe (N = 48 Proband*innen) werden die allgemeine und die SV-bezogene SWE in
einer Kontrollgruppe (N = 69 Pro-band*innen) erhoben. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt
statistisch (T-Test) mittels SPSS.
In der Interventionsgruppe gibt es einen signifikanten Anstieg der SV-bezogenen SWE. Dies gilt sowohl für das Messinstrument (MI) von Fuchs & Schwarzer (1994) (prä-M=5,200, SD=0,912, post-M=5,575, SD=0,711, p<0,001), als auch für das Messinstrument von Ozer & Bandura (1990)
(prä-M=5,859, SD=1,465, post-M=6,297, SD=1,342, p=0,004. Die Ergebnisse der Kontrollgruppe sind uneindeutig. Einerseits ist eine Abnahme der SV-SWE zu verzeichnen (MI: Fuchs & Schwarzer, 1994), andererseits ein signifikanter Anstieg (prä-M=4,986, SD=1,708, post-M=5,437,
SD=1,735, p<0,001) (MI: Ozer & Bandura, 1990). Die allgemeine SWE stieg in keiner der Gruppen signifikant.
Die Ergebnisse zeigen, dass Krav-Maga-Training die subjektive Überzeugung, sich selbst gegen reale Bedrohungs- und Angriffssituationen verteidigen zu können, steigert. Die Aussagekraft ist
aufgrund der uneindeutigen Ergebnisse der Kontrollgruppe zu hinterfragen. Ein Unterschied zwischen den Gruppen besteht allerdings. Eine weiterführende qualitative Untersuchung könnte Aufschluss geben.
Original language | German |
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Title of host publication | 12. Jahrestagung der dvs-Komission Kampfkunst und Kampfsport |
Number of pages | 3 |
Publication date | 12.03.2025 |
Pages | 60-62 |
Publication status | Published - 12.03.2025 |