Abstract
Einleitung:
Neben der genetischen Disposition gilt heute vor allem die Abnahme der körperlichen Aktivität als Ursache für die Entstehung von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter (DIETZ und BELIZZI,1999; GORTMAKER et al., 1990; STUNKARD et al., 1986). Zur Erfassung des Bewegungsverhaltens werden Interviews, Beobachtungen, Herzfrequenzmessungen, Schrittzähler sowie motorische Testverfahren als indirekte Merkmale eingesetzt (ROWLANDS et al., 2000). Möglichkeiten zur Bestimmung der körperlichen Leistungsfähigkeit sind motorische Testverfahren (ROWLAND, 2005). Hier steht der einfache 6-Minuten-Lauf zur Überprüfung der kardiopulmonalen Ausdauer der aufwendigen und kostenintensiven Fahrrad-Spiroergometrie gegenüber (BECK und BÖS,1995).
Methodik:
Die Studie setzt sich aus den Populationen CHILT II (StEP TWO)(n=203) und CHILT III (n=194) zusammen. Die wesentlichen Aspekte dieser Studie sind die Überprüfung des 6-Minuten-Laufs - als einfacher Feldtest zur Erfassung der Ausdauerleistungsfähigkeit von übergewichtigen und adipösen
Kindern und Jugendlichen - sowie die Frage nach dem Erfolg einer einjährigen interdisziplinären Adipositasintervention.
Ergebnisse:
Für das Untersuchungskollektiv CHILT II (StEP TWO) ergibt sich zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung T1 ein mittlerer Zusammenhang zwischen der Laufleistung des 6-Minuten-Laufs und der maximalen Sauerstoffaufnahme mit einem Korrelationskoeffizienten von r=0,638 (p≤0,001, n=25). Noch deutlicher wird dies bei Betrachtung der gewichtsspezifischen relativen Sauerstoffaufnahme (r=0,827, p≤0,001,n=25). Bei älteren Kindern, wie die elf- bis zwölfjährigen des CHILT IIIProjekts, ergeben sich für die Interventionsgruppe zwischen der Laufleistung des 6-Minuten-Laufs und der maximalen Sauerstoffaufnahme (r=0,280; p≤0,05) sowie der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme (r=0,419; p≤0,001) nur noch ein geringe Zusammenhänge. Auch die maximale (r=0,335; p≤0,001) und die relative maximale Leistung (r=0,481; p≤0,001) auf dem Fahrradergometer korrelieren hier mit der Laufleistung nur gering. Die Laufleistung des 6-Minuten-Laufs beider Untersuchungskollektive verbessert sich in der Interventionsgruppe nach einjähriger Intervention um
52,94 ±90,08 m, während sich die Kontrollgruppe um 29,02 ±80,39 m steigert.
Diskussion: Der 6-Minuten-Lauf kann nicht die Objektivität einer spiroergometrischen Untersuchung erreichen. Dennoch zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie, dass dieser ein sehr einfaches, kostengünstiges und valides Messverfahren zur Erfassung der Ausdauerleistungsfähigkeit bei übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen darstellt. Gerade bei übergewichtigen und adipösen Kindern
und Jugendlichen lässt sich der 6-Minuten-Lauf gut einsetzen, da neben einer gewünschten Ausbelastung trotzdem die Möglichkeit des Gehens bestehen bleibt und gleichzeitig die Gesamtlaufzeit mit sechs Minuten für die Probanden bzw. Schüler überschaubar ist. Die Interventionsmaßnahme der
vorliegenden Arbeit kann in Bezug auf die Steigerung der
Ausdauerleistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Senkung des BMI und des BMI-SDS der Probanden als erfolgreich eingestuft werden.
Neben der genetischen Disposition gilt heute vor allem die Abnahme der körperlichen Aktivität als Ursache für die Entstehung von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter (DIETZ und BELIZZI,1999; GORTMAKER et al., 1990; STUNKARD et al., 1986). Zur Erfassung des Bewegungsverhaltens werden Interviews, Beobachtungen, Herzfrequenzmessungen, Schrittzähler sowie motorische Testverfahren als indirekte Merkmale eingesetzt (ROWLANDS et al., 2000). Möglichkeiten zur Bestimmung der körperlichen Leistungsfähigkeit sind motorische Testverfahren (ROWLAND, 2005). Hier steht der einfache 6-Minuten-Lauf zur Überprüfung der kardiopulmonalen Ausdauer der aufwendigen und kostenintensiven Fahrrad-Spiroergometrie gegenüber (BECK und BÖS,1995).
Methodik:
Die Studie setzt sich aus den Populationen CHILT II (StEP TWO)(n=203) und CHILT III (n=194) zusammen. Die wesentlichen Aspekte dieser Studie sind die Überprüfung des 6-Minuten-Laufs - als einfacher Feldtest zur Erfassung der Ausdauerleistungsfähigkeit von übergewichtigen und adipösen
Kindern und Jugendlichen - sowie die Frage nach dem Erfolg einer einjährigen interdisziplinären Adipositasintervention.
Ergebnisse:
Für das Untersuchungskollektiv CHILT II (StEP TWO) ergibt sich zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung T1 ein mittlerer Zusammenhang zwischen der Laufleistung des 6-Minuten-Laufs und der maximalen Sauerstoffaufnahme mit einem Korrelationskoeffizienten von r=0,638 (p≤0,001, n=25). Noch deutlicher wird dies bei Betrachtung der gewichtsspezifischen relativen Sauerstoffaufnahme (r=0,827, p≤0,001,n=25). Bei älteren Kindern, wie die elf- bis zwölfjährigen des CHILT IIIProjekts, ergeben sich für die Interventionsgruppe zwischen der Laufleistung des 6-Minuten-Laufs und der maximalen Sauerstoffaufnahme (r=0,280; p≤0,05) sowie der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme (r=0,419; p≤0,001) nur noch ein geringe Zusammenhänge. Auch die maximale (r=0,335; p≤0,001) und die relative maximale Leistung (r=0,481; p≤0,001) auf dem Fahrradergometer korrelieren hier mit der Laufleistung nur gering. Die Laufleistung des 6-Minuten-Laufs beider Untersuchungskollektive verbessert sich in der Interventionsgruppe nach einjähriger Intervention um
52,94 ±90,08 m, während sich die Kontrollgruppe um 29,02 ±80,39 m steigert.
Diskussion: Der 6-Minuten-Lauf kann nicht die Objektivität einer spiroergometrischen Untersuchung erreichen. Dennoch zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie, dass dieser ein sehr einfaches, kostengünstiges und valides Messverfahren zur Erfassung der Ausdauerleistungsfähigkeit bei übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen darstellt. Gerade bei übergewichtigen und adipösen Kindern
und Jugendlichen lässt sich der 6-Minuten-Lauf gut einsetzen, da neben einer gewünschten Ausbelastung trotzdem die Möglichkeit des Gehens bestehen bleibt und gleichzeitig die Gesamtlaufzeit mit sechs Minuten für die Probanden bzw. Schüler überschaubar ist. Die Interventionsmaßnahme der
vorliegenden Arbeit kann in Bezug auf die Steigerung der
Ausdauerleistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Senkung des BMI und des BMI-SDS der Probanden als erfolgreich eingestuft werden.
Original language | German |
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Number of pages | 119 |
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Publication status | Published - 2010 |