TY - BOOK
T1 - Einfluss von HI(I)T-Training auf Sprintfähigkeit, Wettkampfleistung und Oxidativen Stress bei Masterschwimmerinnen umd Masterschwimmern
AU - Braun, Janina
PY - 2017
Y1 - 2017
N2 - Einleitung: Die Bevölkerung wird zunehmend älter, hiervon ist neben anderen Bereichen auch der Sportbereich betroffen. Der sogenannte Masterssport erfreut sich zunehmender Teilnehmerzahlen und Popularität. Im Schwimmen gehört man ab dem 20. Lebensjahr zu den Mastersschwimmerinnen und Mastersschwimmern. Trotz des steigenden Alters und den damit zusammenhängenden physiologisch auftretenden Leistungseinschränkungen, bleiben die Vorhaben und Ansprüche an die Leistungsentwicklung unverändert. Man kann im Mastersleistungssport vom Wunschziel nach Erreichen von altersentsprechenden Bestleistung bzw. Erhaltung der Bestform sprechen. Jedoch ist der/die Mastersschwimmer/-in durch individuelle familiäre und/oder berufliche Verpflichtungen oftmals nicht zur Gewährleistung des erforderlichen Zeitaufwand in der Lage, den die Sportart Schwimmen durch den notwendigen hohen Trainingsaufwand verlangt um die gewünschte Zielsetzung zu erreichen. Andere suchen nach neuen Trainingsreizen. Trainingskonzepte von kurzer Dauer aber mit gleicher Effizienz wie ein umfangreiches Training (vgl. HVT = High Volume Training) werden benötigt. Bisher ist allerdings wenig über den Benefit und die Folgen einer dem HVT konträren Trainingsmethode, dem HIT oder HIIT (High Intensity Training bzw. High Intensity Interval Training) bei Mastersschwimmern/-innen bekannt. Ziel dieser Arbeit war zu untersuchen, inwiefern die Durchführung von HI(I)T bei Mastersschwimmerinnen und Mastersschwimmern im Hinblick auf eine Leistungssteigerung effektiv ist. Hinsichtlich des Gesundheitsaspekts stand in diesem Zusammenhang zudem die Bildung von oxidativem Stress (OS) vor (= basal) und nach einer Maximalbelastung (Stufentest beim Schwimmen jeweils bis zur Ausbelastung) im Fokus. Des Weiteren wurde der altersbedingte Verlauf der sportlichen Entwicklung im Alter zwischen 20 und 69 Jahren im Schwimmen eruiert, um gegebenenfalls daraus Konsequenzen für die Gestaltung des Masterstrainings ziehen zu können.Methoden: Bei 24 leistungsorientierten Mastersschwimmern/-innen (22-67 Jahre; nationales und internationales Niveau) wurde der Einfluss eines 3-monatigen HI(I)T auf die Leistungsfähigkeit beim 15 m-Sprint und im Wettkampf sowie dessen Einfluss auf die Bildung von OS vor (= basal) und nach einer Maximalbelastung (Stufentest beim Schwimmen jeweils bis zur Ausbelastung) untersucht. Beim OS wurden im Speziellen die Veränderungen in der Gesamtgruppe sowie differenziert nach Geschlecht und Alter (unter 50 Jahre (U50), über 50 Jahre (Ü50)) beleuchtet. Die Leistungsentwicklung von Deutschlands weiblichen und männlichen Mastersschwimmern im Altersgang wurde mit Hilfe einer Querschnittsanalyse der TOP-5-Mastersschwimmer der Altersklasse (AK) 20 bis 65 über die Freistilstrecken (50 bis 1.500 m) über fünf Jahre (Saison 2005/06 bis 2010/11) analysiert. Ergebnisse: Die 10-jährige Spanne im Alter zwischen 40 und 50 Jahren scheint bei den Deutschen weiblichen und männlichen Masterssleistungsschwimmern eine kritische Dekade in der Leistungsentwicklung im Sprint und auf der langen Strecke zu sein (Zeitenzunahme von 5 % innerhalb von 10 Jahren). Die Langdistanz (1500 m) ist hierbei prozentual gesehen bei beiden Geschlechtern zwischen der Altersklasse 20-65 von einem höheren Leistungsverlust betroffen. Die Resultate nach der HI(I)T-Intervention zeigten nahezu signifikante Zeitverbesserungen in einem von vier Sprinttests. Die Wettkampfleistung konnte zum großen Teil (mehr als 60 % Verbesserungen) gesteigert werden. Es kam zu signifikanten Steigerungen von OS vom Basalwert zum Belastungswert vor HIIT in der Gesamtgruppe und in der Subgruppenanalyse bei den über 50-Jährigen. Darüber hinaus zeigten sich signifikante Zunahmen des Basalwertes nach den drei Monaten in der Gesamtgruppe und in der Subgruppenanalyse bei den Männern. Die Frauen und die unter 50-Jährigen zeigten bei der isolierten Betrachtung keine signifikanten Veränderungen in den OS Werten.Diskussion: Die Reaktionen hinsichtlich der Bildung von OS bei Mastersschwimmerinnnen und Mastersschwimmern auf HI(I)T ist geschlechtsdifferent und auch bezüglich des Alters unterschiedlich. Im Hinblick auf die noch unklaren Folgen von OS und im Sinne einer Gesundheitsprophylaxe sollte das Ergebnis bei der Durchführung von HI(I)T bedacht werden und möglichst weiter und gezielter untersucht werden. HI(I)T kann bei älteren Schwimmern/-innen als alternative Trainingsform zur Formerhaltung sinnvoll eingesetzt werden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass zwischen 40 und 50 Jahren im Schwimmen ein Leistungsknick sichtbar wird und die körperliche Leistungsfähigkeit allmählich abnimmt, kann HI(I)T möglicherweise einen neuen Trainingsreiz setzen.
AB - Einleitung: Die Bevölkerung wird zunehmend älter, hiervon ist neben anderen Bereichen auch der Sportbereich betroffen. Der sogenannte Masterssport erfreut sich zunehmender Teilnehmerzahlen und Popularität. Im Schwimmen gehört man ab dem 20. Lebensjahr zu den Mastersschwimmerinnen und Mastersschwimmern. Trotz des steigenden Alters und den damit zusammenhängenden physiologisch auftretenden Leistungseinschränkungen, bleiben die Vorhaben und Ansprüche an die Leistungsentwicklung unverändert. Man kann im Mastersleistungssport vom Wunschziel nach Erreichen von altersentsprechenden Bestleistung bzw. Erhaltung der Bestform sprechen. Jedoch ist der/die Mastersschwimmer/-in durch individuelle familiäre und/oder berufliche Verpflichtungen oftmals nicht zur Gewährleistung des erforderlichen Zeitaufwand in der Lage, den die Sportart Schwimmen durch den notwendigen hohen Trainingsaufwand verlangt um die gewünschte Zielsetzung zu erreichen. Andere suchen nach neuen Trainingsreizen. Trainingskonzepte von kurzer Dauer aber mit gleicher Effizienz wie ein umfangreiches Training (vgl. HVT = High Volume Training) werden benötigt. Bisher ist allerdings wenig über den Benefit und die Folgen einer dem HVT konträren Trainingsmethode, dem HIT oder HIIT (High Intensity Training bzw. High Intensity Interval Training) bei Mastersschwimmern/-innen bekannt. Ziel dieser Arbeit war zu untersuchen, inwiefern die Durchführung von HI(I)T bei Mastersschwimmerinnen und Mastersschwimmern im Hinblick auf eine Leistungssteigerung effektiv ist. Hinsichtlich des Gesundheitsaspekts stand in diesem Zusammenhang zudem die Bildung von oxidativem Stress (OS) vor (= basal) und nach einer Maximalbelastung (Stufentest beim Schwimmen jeweils bis zur Ausbelastung) im Fokus. Des Weiteren wurde der altersbedingte Verlauf der sportlichen Entwicklung im Alter zwischen 20 und 69 Jahren im Schwimmen eruiert, um gegebenenfalls daraus Konsequenzen für die Gestaltung des Masterstrainings ziehen zu können.Methoden: Bei 24 leistungsorientierten Mastersschwimmern/-innen (22-67 Jahre; nationales und internationales Niveau) wurde der Einfluss eines 3-monatigen HI(I)T auf die Leistungsfähigkeit beim 15 m-Sprint und im Wettkampf sowie dessen Einfluss auf die Bildung von OS vor (= basal) und nach einer Maximalbelastung (Stufentest beim Schwimmen jeweils bis zur Ausbelastung) untersucht. Beim OS wurden im Speziellen die Veränderungen in der Gesamtgruppe sowie differenziert nach Geschlecht und Alter (unter 50 Jahre (U50), über 50 Jahre (Ü50)) beleuchtet. Die Leistungsentwicklung von Deutschlands weiblichen und männlichen Mastersschwimmern im Altersgang wurde mit Hilfe einer Querschnittsanalyse der TOP-5-Mastersschwimmer der Altersklasse (AK) 20 bis 65 über die Freistilstrecken (50 bis 1.500 m) über fünf Jahre (Saison 2005/06 bis 2010/11) analysiert. Ergebnisse: Die 10-jährige Spanne im Alter zwischen 40 und 50 Jahren scheint bei den Deutschen weiblichen und männlichen Masterssleistungsschwimmern eine kritische Dekade in der Leistungsentwicklung im Sprint und auf der langen Strecke zu sein (Zeitenzunahme von 5 % innerhalb von 10 Jahren). Die Langdistanz (1500 m) ist hierbei prozentual gesehen bei beiden Geschlechtern zwischen der Altersklasse 20-65 von einem höheren Leistungsverlust betroffen. Die Resultate nach der HI(I)T-Intervention zeigten nahezu signifikante Zeitverbesserungen in einem von vier Sprinttests. Die Wettkampfleistung konnte zum großen Teil (mehr als 60 % Verbesserungen) gesteigert werden. Es kam zu signifikanten Steigerungen von OS vom Basalwert zum Belastungswert vor HIIT in der Gesamtgruppe und in der Subgruppenanalyse bei den über 50-Jährigen. Darüber hinaus zeigten sich signifikante Zunahmen des Basalwertes nach den drei Monaten in der Gesamtgruppe und in der Subgruppenanalyse bei den Männern. Die Frauen und die unter 50-Jährigen zeigten bei der isolierten Betrachtung keine signifikanten Veränderungen in den OS Werten.Diskussion: Die Reaktionen hinsichtlich der Bildung von OS bei Mastersschwimmerinnnen und Mastersschwimmern auf HI(I)T ist geschlechtsdifferent und auch bezüglich des Alters unterschiedlich. Im Hinblick auf die noch unklaren Folgen von OS und im Sinne einer Gesundheitsprophylaxe sollte das Ergebnis bei der Durchführung von HI(I)T bedacht werden und möglichst weiter und gezielter untersucht werden. HI(I)T kann bei älteren Schwimmern/-innen als alternative Trainingsform zur Formerhaltung sinnvoll eingesetzt werden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass zwischen 40 und 50 Jahren im Schwimmen ein Leistungsknick sichtbar wird und die körperliche Leistungsfähigkeit allmählich abnimmt, kann HI(I)T möglicherweise einen neuen Trainingsreiz setzen.
M3 - Dissertationsschrift
BT - Einfluss von HI(I)T-Training auf Sprintfähigkeit, Wettkampfleistung und Oxidativen Stress bei Masterschwimmerinnen umd Masterschwimmern
PB - Deutsche Sporthochschule Köln
CY - Köln
ER -