ParaGym: Partizipative Entwicklung einer personalisierbaren Trainings-App für Menschen mit Paraplegie – lähmungsspezifische Anforderungen an den Übungskatalog

Janika Bolz, Britta Wend, Daniel Herz, Rainer Muhl, Julian Breuer, Sina Radetz, Dirk Lösel, Hans-Georg Predel

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Abstract

Hintergrund: Sportliche Aktivität kann zahlreichen mit einer Querschnittlähmung assoziierten Sekundärerkrankungen entgegenwirken sowie Autonomie im Alltag fördern. Verschiedene Barrieren, wie die eingeschränkte Zugänglichkeit zu
bestehenden Sportangeboten, erschweren es Paraplegiker:innen, diese wahrzunehmen. Innovative, nicht orts- oder zeitgebundene Sportprogramme – wie bspw. eine Trainings-App – können zur Lösung dieser Problematik beitragen. Das
ParaGym-Projekt verfolgt die Entwicklung des ersten, appbasierten Trainingscoachs für Paraplegiker:innen. Hierdurch soll ein barrierefreies, personalisiertes Trainingsangebot auf Basis aktueller sportwissenschaftlicher Evidenz geschaffen und somit ein Beitrag zur Prävention geleistet werden.
Fragestellungen: Sind die erarbeiteten und ausgewählten Übungen für die App von der Zielgruppe durchführbar und die Anleitungen sowie Videos verständlich bzw. nützlich?
Methodik: Aufbauend auf der partizipativen Übungsauswahl bewerteten 10 Teilnehmende mit Paraplegie (Läsionshöhe Th4-L5) die Durchführbarkeit der Übungen qualitativ sowie die Übungsbeschreibungen und -videos hinsichtlich Verständlichkeit bzw. Nützlichkeit anhand von 10-stufigen Skalen (1 = gar nicht hilfreich/verständlich, 10 = überaus hilfreich/verständlich). Hieraus wurden lähmungsspezifische Anforderungen an den Übungskatalog abgeleitet.
Ergebnisse: Lediglich 6 von 56 Übungen waren nur eingeschränkt durchführbar. Der häufigste Grund hierfür war eine fehlende muskuläre Ansteuerung. Die Übungsbeschreibungen und -videos wurden durchschnittlich mit einem Wert von 8,4 ± 1,6 bzw. 9,2 ±1,1 bewertet. Schlussfolgerung: Nach geringfügiger Anpassung der Übungen scheinen diese für die Zielgruppe geeignet. Die Beschreibungen und Videos wurden als sehr gut verständlich bzw. hilfreich bewertet. Im weiteren Projektverlauf werden lähmungsspezifische Anforderungen mit den einzelnen Übungen verknüpft und ein Übungsbaum erstellt. Es folgt die Konzeption der Trainingseinheiten und eine Überprüfung der Nutzbarkeit des App-Prototypen im Längsschnitt.
Original languageGerman
Title of host publicationAbstracts : Spätfolgen der Querschnittlähmung: Prävention und Therapie
Number of pages2
Publication date06.2022
Pages25-26
Article numberV 26
ISBN (Electronic)978-3-948023-25-6
Publication statusPublished - 06.2022
EventDMGP Kongress: 35. Jahrestagung der Deutschsprachigen medizinischen Gesellschaft für Paraplegiologie - Bad Wildungen
Duration: 22.06.202225.06.2022

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