Personalisiertes Selbstmanagement Unterstützungsprogramm (P-SUP) zur Verbesserung des Bewegungs- und Ernährungsverhalten und langfristigen Verhaltensänderung

Lisa Giesen*, Lara Schneider, Cosima Bootz, Johannes Goetz, Frank Dr. Vitinius, Angeli Gawlik, Inés van der Arend, Uwe Konerding, Brigitta Weltermann, Marcus Redaélli

*Corresponding author for this work

Publication: Contribution to journalConference abstract in journalResearchpeer-review

Abstract

Introduction: Die zunehmende Inzidenz chronischer Erkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 2 (DMT2) und Koronare
Herzkrankheit (KHK), stellen eine wachsende Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Zu den bekannten
Risikofaktoren für DMT2 und KHK gehören u.a., Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährungsweise. Anhand der
Disease Management Programme (DMP) wurde flächendeckend die Behandlung chronisch kranker Menschen auf
Grundlage der Nationalen Versorgungsleitlinien qualitätsgesichert. Im Bereich des Selbstmanagements und bei
Unterstützungsangeboten für die langfristige Verhaltensänderung besteht jedoch Optimierungspotenzial.
Objectives: Ziel von P-SUP ist es anhand eines strukturierten Selbstmanagement Programms mit gestufter,
risikostratifizierter Unterstützung das Gesundheitsverhalten und die Lebensqualität der Zielgruppe zu verbessern.
Methods: P-SUP ist als RCT für ca. 1.700 PatientInnen konzipiert. Die Interventionsgruppe erhält vier Komponenten: 1.)
angeleitete Peer-Support Gruppen mit wöchentlichen Bewegungstreffen und monatlichen Expertentreffen zu relevanten
Themen, 2.) eine speziell entworfenen Online-Plattform, auf der evidenzbasierte Informationen und
Verhaltensänderungstechniken zur Verfügung gestellt werden, 3.) personalisierte Feedbackberichte, die den Verlauf von
krankheitsbezogenen Parametern darstellen und die Gesundheitskompetenz steigern sollen und 4.) Telefoncoaching
(TC) für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf zur Verhaltensänderung aufgrund von niedriger
Gesundheitskompetenz oder niedrigem Aktivierungsgrad. Im Rahmen des TC werden Verhaltensänderungstechniken,
wie Motivational Interviewing und Shared Decision Making angewandt. Sowohl in den Peer-Support Gruppen, der Online
Plattform und dem Telefon Coaching wird neben Bewegung ein besonderer Fokus auf das Thema Ernährung und
Ernährungsverhalten gelegt.
Results: Im Rahmen der Evaluation werde, neben dem primären Endpunkt Krankenhausaufenthalte, per Fragebogen zu
T0 (Beginn), T1 (9. Monat) und T2 (18. Monat) u.a. das Ernährungsverhalten, die Verhaltensänderungsabsichten und
Selbstwirksamkeit bezüglich des Selbstmanagements bewertet.
Conclusion: Die Kombination der vier Einzelkomponenten, deren Effektivität im Einzelnen wissenschaftlich mehrfach
belegt wurde, und die Integration von Verhaltensänderungstechniken sollen die Effektivität der DMPs und langfristig das
Bewegungs- und Ernährungsverhalten steigern.

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