Skilanglauf im Wandel: Pandemiebedingte Veränderungen der Nachfrage am Notschrei im Schwarzwald

In den ersten Monaten des Jahres 2020 verursachte die COVID-19-Pandemie erhebliche Einschnitte in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Während viele öffentliche und private Einrichtungen schliessen mussten, erlebte die Natur als Erholungsraum eine Renaissance. Die Menschen strömten in die Natur, um sie als Ort sozialer Zusammenkunft und Quelle der Resilienz in Zeiten von Kontaktbeschränkungen zu nutzen. Vor der Pandemie waren zeitliche und wetterbedingte Einflüsse Hauptfaktoren für die Nachfrage nach Outdoor-Aktivitäten. Daher muss die Nachfrageentwicklung während Covid-19 im Zusammenhang mit diesen Einflüssen betrachtet werden. Diese Studie setzt sich entsprechend zum Ziel, pandemiebedingte Veränderungen der Skilanglaufnachfrage am Notschrei im Schwarzwald unter Kontrolle von zeitlichen und wetterbedingten Einflüssen zu untersuchen. Die Ski-langlaufnachfrage wurde in den Jahren 2017 bis 2023 stündlich mithilfe von Lichtschranken erfasst. Wetterdaten wurden von nahegelegenen Wetterstationen gesammelt und umfassen Lufttemperatur, Taupunkt, Sonnenscheindauer und Niederschlag. Aufbauend auf diesen Daten wurde für einen dreijährigen Referenzzeitraum vor der Pandemie (2017 bis 2019) ein Quasi-Poisson Modell trainiert, um die Nachfrage in den Pandemiejahren vorherzusagen und mit der tatsächlichen Nach-frage zu vergleichen. Im Lockdown-Jahr 2021 war die Skilanglaufnachfrage um 49 % höher als erwartet (p<0,001). Im Jahr 2022 stieg sie um 28 % (p=0,009), und nach der Pandemie im Jahr 2023 um 22 % (p=0,001). Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Natur als Erholungsraum sowie von Aktivitäten wie Skilanglauf für das psychophysische Wohlbefinden und ihre soziale Rolle als Quelle der Resilienz, besonders in Krisenzeiten. Mögliche negative Auswirkungen der gestiegenen Nachfrage wie Überfüllung und erhöhtes Konfliktpotenzial dürfen nicht vernachlässigt werden und erfordern effizientes und kontinuierliches Besuchermanagement und -monitoring sowie eine angemessene Ausbildung für Managerinnen und Manager von Naturräumen.