Training und Risikomerkmale von Läufern: Ergebnisse des „Bleib-gesund-und-werde-fit“-Surveys

Thomas Rüther*, A. Witzki, R. Schomaker, H. Löllgen, U. Rohde, D. Leyk

*Corresponding author for this work

Publication: Contribution to journalConference abstract in journalResearchpeer-review

Abstract

Einleitung/ Problemstellung: Ausdauertrainierte haben gegenüber körperlich Inaktiven geringere Morbiditäts-/ Mortalitätsraten (Byberg et al., 2009). Im Sport ereignen sich dennoch immer wieder medizinische Zwischenfälle, die oft auf verborgene Vorerkrankungen oder Risikofaktoren zurückzuführen sind (Löllgen et al., 2006). Nur ca. 50% von über 10.000 Läufern haben sich sportärztlich untersuchen lassen (Leyk et al., 2008). Studienziel ist, gesundheitliche Risikofaktoren 20-79jähriger LäuferInnen zu analysieren sowie alters- und geschlechtsbezogene Trainingsdaten zu gewinnen. Methodik: Beim bundesweiten und sportartenübergreifenden Survey „Bleib-gesund-und-werde-fit“ (www.dshs-koeln.de/med-pace) erhalten Sportler (z.B. bei Anmeldung zu Laufevents der German-Road-Races) innerhalb eines Online-Gesundheits-Checks eine Kurzbewertung und werden u.a. zum Training befragt. Der Gesundheits-Check basiert auf einem erweiterten PARQ-Fragebogen, aus dem 12 Risikomerkmale abgeleitet wurden. Ergebnisse: Analysiert wurden Angaben von 141.830 Läufern (41,8 +/- 11,5 Jahre) und Läuferinnen (38,0 +/- 11,0 Jahre) (p < 0,001), deren wöchentliche Trainingsumfänge 28,3 +/- 18,7 km (Männer) bzw. 22,3 +/- 15,6 km (Frauen) betragen (p < 0,001). 36,2% bzw. 56,4% der Sportler trainierten erst seit 2 bzw. 5 Jahren. 46% der Sportler haben keinen Risikofaktor, 29% der Ausdauertrainierten einen Risikofaktor. Die Prävalenz ist höher bei Sport(wieder)einsteigern, steigt ab etwa 60. Lebensjahr, korreliert invers mit Trainingsumfang und Lauftrainings-/ Wettbewerbserfahrung. Stärker Risikobehaftete sind seltener sportärztlich untersucht. Diskussion/ Schlussfolgerung: Trainingsumfänge von ca. 90% der LäuferInnen, die sich für einen (Halb-)Marathon anmelden, liegen im Bereich der WHO-Empfehlungen für körperliche Aktivität (150 Min. moderates und 75 Min. intensives aerobes Training/Woche). Obwohl viele Ausdauertrainierte höchstens 1 Risikomerkmal besitzen, spricht die höhere Prävalenz von Risikofaktoren bei Subkollektiven (z.B. Sporteinsteiger) für größeres gesundheitliches Gefährdungspotential. Der bundesweite Survey bestätigt 1.) die protektiven Wirkungen regelmäßigen Ausdauertrainings und 2.) die Bedeutung qualifizierter sportärztlicher Vorsorgeuntersuchungen.
Original languageGerman
Article numberAV11-94
JournalSports Orthopaedics and Traumatology
Volume34
Issue number2
Pages (from-to)213
Number of pages1
ISSN0949-328X
DOIs
Publication statusPublished - 05.2018
EventDeutscher Olympischer Sportärztekongress [der DGSP & GOTS]: Gemeinsam für einen gesunden Sport, 24.-26. Mai 2018, Universität Hamburg - Hamburg, Germany
Duration: 24.05.201826.05.2018

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