Organisationsprofil

Forschungsprofil

Nach unserem Verständnis hat sich Sportphilosophie darin zu bewähren, Reflexion von Sportwissenschaft zu sein. Sportphilosophie ist demnach keine Spezialdisziplin für das Allgemeine, auch nicht für das Normative, die additiv zu den anderen sportwissenschaftlichen Disziplinen hinzukäme - also weder als nachträgliche Sonntagsrede noch gar als vorschreibende Grundlegung. Vielmehr geht es ihr um die Reflexion, d.h. Klärung und Artikulation der je grundlegenden Geltungsbedingungen, die in je konkreten sportwissenschaftlichen Analysen je schon in Anspruch genommen sind. Da solcherart Geltungsbedingungen nicht eineindeutig als (einzig) wahre begründbar sind, ist Objektivität von (Sport-) Wissenschaft nicht ohne normativen Einsatz für ein bestimmtes Bild von Mensch, Gesellschaft, Sport, Freiheit etc. zu haben.

Leitbild der Abteilung ist insofern eine gesellschaftstheoretisch fundierte Hermeneutik des Sports, die Sport- und Bewegungskulturen, die (Sport-) Wissenschaft und sich selbst in Beziehung zur modernen Gesellschaft und deren Veränderungen setzt. Die, öffentlich möglichst sichtbare, Forschung der Abteilung bewegt sich elliptisch um zwei Schwerpunkte mit den programmatischen Titeln Sport der medialen Moderne und Hermeneutik des Sports.

Beim erstgenannten geht es um die Analyse unterschiedlicher Konzepte von Sport und Bewegung, basierend u.a. auf Verfahren der Begriffsgeschichte, Metapherngeschichte und Diskursanalyse; beim zweiten Schwerpunkt geht es um die Entwicklung und Etablierung des hier verfolgten spezifischen Hermeneutik-Konzeptes und seiner Analyse-Instrumentarien. Ziel der forschungsbasierten Lehre ist es entsprechend, anhand der jeweiligen Thematik – Erziehung und Bildung, kulturelle Bestimmtheit von Sport und Bewegung, Wissenschaftstheorie, Ethik und Politik von Bewegungskulturen – die besondere Sicht und besondere Kompetenz hermeneutischer Zugänge zu Sport und Bewegung kenntlich zu machen, die man auf die Formel bringen kann: Hermeneutische Zugänge fragen, im Unterschied zu den im engeren Sinne empirischen Zugängen, nicht primär danach, unter welchen naturalen und/oder sozialen Bedingungen Sport und sportliche Tätigkeit entsteht, besteht und sich entwickelt, sondern analysieren, als was Sport, Spiel, Tanz historisch und kulturell wandelbar gilt, d.h. sie betrachten ›Sport‹ unter konstitutivem Einschluss eines ›Verständnisses von Sport‹. Unser Beitrag zum wissenschaftlichen Leben der Deutschen Sporthochschule liegt dem entsprechend in der Pflege, Organisation und Moderierung der Verhältnisse zwischen den sportwissenschaftlichen Disziplinen resp. Instituten.

Kooperationen und Spitzenforschungsbereiche der letzten fünf Jahre

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