Aikido üben: Motivationsgefüge - Selbstregulierung im Erwachsenenleben und Erwerb entsprechender Kompetenzen

Viola Dioszeghy-Krauß

Publikation: Buch/BerichtDissertationsschrift

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Abstract

Abstract deutsch key words: Aikido – wettkampffrei – Schmerz – Motivation – psychomotorische Defizite – psychomotorische Reorganisation – Amae (Nachsichtigkeitsbeziehung) und Fürsorglichkeit – Fragebogen und Interviews – Selbstregulation (Physiologie, Motorik, seelische Gestimmtheit) – soziale Regulation – Erwerb (selbst)regulatorischer Kompetenz In der japanischen Kampfkunst Aikido werden die meist runden, dynamischen Bewegungen mit Würfen oder Haltetechniken beendet. Es werden keine Wettkämpfe ausgetragen. Die komplexen Techniken sind schwer zu lernen; die Verdrehungen der Gelenke und das sog. „Laufen“ auf den Knien sind schmerzhaft. Die Motivation der Aikidoka wurde untersucht. Es wurde angenommen, dass die Besonderheiten der Aikidobewegung (u.a. die haptonomische Feinabstimmung im paarweisen Training) eine Reorganisation defizitärer Psychomotorik ermöglichen. Dies wird unterstützt durch Elemente des japanischen Beziehungsangebotes wie die ruhige, höfliche und respektvolle Haltung der Lehrenden. Ein selbst erstellter Fragebogen wurde in einer Feldstudie an Aikidoka als Untersuchungsgruppe ausgegeben sowie zum Vergleich an Karateka und Standard-Tänzer. Aufbauend auf den quantitativen Ergebnissen wurden Interviews mit durch eine Cluster-Prozedur ermittelten prototypischen Aikidoka aller Schülerstufen durchgeführt. Ergebnisse: Aikido ermöglicht vielfältige kurzfristig wirksame sowie erst nach längerem feststellbare positive Effekte. In kritischen Situationen half Fürsorglichkeit von Lehrern und Fortgeschrittenen. Selbstmotivierende Strategien bildeten sich ab. Als zu Grunde liegendes Anliegen erwies sich der Wunsch, mit Hilfe des Aikido eine umfassende Regulation physiologischer, emotionaler, mentaler und sozialer Parameter zu realisieren und entsprechende Kompetenzen zu erwerben. Aikido scheint hierfür vergleichsweise das breiteste Spektrum an facilitatorischen Bedingungen zur Verfügung zu stellen.
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortKöln
VerlagDeutsche Sporthochschule Köln
Seitenumfang310
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2012

Zitation