Der Einfluss von zusätzlichem Schulsport auf die Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern: Eine empirische Längsschnittstudie über den Zeitraum der Orientierungsstufe an der Sankt-Matthias-Schule in Bitburg (RLP)

Publikation: Buch/BerichtDissertationsschrift

1912 Downloads (Pure)

Abstract

Moderne Industrienationen wie Deutschland sind tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen unterworfen, von der auch die Schule als verpflichtende sekundäre Sozialisationsinstanz betroffen ist. Dies hat zu einem Wandel ihrer Kindheit geführt (vgl. Brinkhoff und Sack 1999; Schmidt 2003; Pupeter und Hurrelmann 2013).
Die Forschungsfrage dieser Untersuchung zielt darauf ab, ob die Teilnahme am Schul- sport eine empirisch nachweisbare persönlichkeitsfördernde Wirkung auf Schüler be- sitzt. Als theoretischer Rahmen wurde das Modell der produktiven Realitätsverarbei- tung (MPR) von Hurrelmann herangezogen (vgl. Hurrelmann 2012; Hurrelmann und Bauer 2015).
Mittels eines quantitativen empirischen Forschungsdesigns sind im Rahmen dieser Längsschnittstudie 153 Schüler einer Klassenstufe über den Zeitraum der zweijährigen Orientierungsstufe an einer kooperativen Gesamtschule zu ihrem außerschulischen Sportengagement, der Fähigkeit zur Empathie und Perspektivenübernahme, ihrer So- zialkompetenz in sportspezifischen Situationen und dem intendierten Sozialverhalten schriftlich befragt worden. Neben dem Schülerfragebogen kam ein Lehrerfragebogen zum Einsatz, bei dem die einzelnen Klassenlehrer Persönlichkeitsfaktoren ihrer Schü- ler einschätzen sollten. Als drittes Erhebungsinstrument diente eine Dokumentenana- lyse, bei der neben der Erfassung des schulsportlichen Engagements der Schüler (Sport AG ́s und Wahlfächer) schulische Kennwerte wie Verhalten, Mitarbeit, Sport- note und vergessene Hausaufgaben erfasst und analysiert worden.
Die Ergebnisauswertung erfolgt als Gegenüberstellung zweier Vergleichsgruppen. Schüler, die über den Zeitraum der Orientierungsstufe ausschließlich am zweistündi- gen Schulsport teilgenommen haben, sind der Kontrollgruppe zugeordnet worden (n=90). Als Vergleichsgruppe diente die „Gruppe Sportengagement“ (n=63). In dieser Gruppe befinden sich alle Schüler, die zusätzlich zum obligatorischen Schulsport über den gesamten Zeitraum der Untersuchung an einer Sport-AG bzw. an einem Wahlfach Sport teilgenommen haben.
Die Auswertung beinhaltet weiterhin die Entwicklung des außerschulischen Sporten- gagements, sowie die Einflussgrößen Geschlecht, Klassenzugehörigkeit und Teil- nehme an einem Sozialkompetenztraining. Die einzelnen Ergebnisse werden vor dem Hintergrund des Modells der produktiven Realitätsverarbeitung interpretiert.
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortKöln
VerlagDeutsche Sporthochschule Köln
Seitenumfang487
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018

Zitation