Die United World Colleges und ihre aktuelle pädagogische Bedeutung

Cornelia Schaffeld

Publikation: Buch/BerichtDissertationsschrift

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Abstract

Weltweit gibt es 13 United World Colleges (UWC). Die Oberstufen-Internate zeichnen sich durch eine internationale Schüler- und Lehrerschaft aus. Die Bewerbungsverfahren werden von über 120 nationalen Komitees durchgeführt. Mit einer Ausnahme bereiten die UWC ihre 16- bis 19-jährigen Schüler innerhalb von zwei Jahren auf das International Baccalaureate (IB) vor. In Deutschland gibt es kein UWC. In ihrer pädagogischen Arbeit verfolgen die UWC gemeinsame Grundsätze und sind verbunden durch einen Leitspruch: das „UWC Mission Statement“. Das übergeordnete Ziel der Völkerverständigung erklärt sich vor dem Hintergrund der UWC-Entstehungsgeschichte zur Zeit des Kalten Krieges. Es ist untrennbar verbunden mit dem deutschen Pädagogen Kurt Hahn (1886-1974) sowie dem britischen Luftmarschall Sir Lawrence Darvall (1898-1968). Sie gelten als geistige Mentoren und Initiatoren dieses Schultyps. Forschungsgegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die allgemeine Entstehungsgeschichte der UWC, ihre Konzeption, Wirksamkeit sowie Modellhaftigkeit für andere Schulsysteme. Die Untersuchung setzt in der Weimarer Republik an, mit dem von Hahn mitgegründeten Landerziehungsheim Schule Schloss Salem (1920). Sie führt über das von Hahn nach seiner Emigration in Schottland gegründete (1934) Internat Gordonstoun, über die Gründung der ersten Outward Bound School in Aberdovey (1941) bis hin zum Atlantic College (AC) in Wales (1962). Das AC gilt als einer der Vorreiter in der Entwicklung des heute weltweit anerkannten Schulabschlusses IB. Im Mittelpunkt der Arbeit steht zudem die Analyse der Wurzeln der heutigen IB-Kernanforderungen und ihrer ursprünglichen Teilaufträge. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit das Extended Essay, die Project Week und die Elemente Action und Service in das pädagogische Konzept der Hahn`schen „Erlebnistherapie“ (ET) zurückreichen. Darüber hinaus wird die aktuelle Position der UWC in der internationalen Schullandschaft verortet. Dies erfolgt anhand eines Vergleichs mit einer renommierten und voll entwickelten internationalen Schule in Deutschland: am Beispiel der Internationalen Schule Düsseldorf e.V. (ISD). Anhand einer empirischen Erhebung erfolgt darüber hinaus die Bewertung der pädagogischen Zielsetzung der Schulform UWC. Im Mittelpunkt einer online durchgeführten Befragung ehemaliger deutscher Schüler/-innen der IB-Jahrgänge 2004 bis 2008 stehen Ausrichtung und Inhalte des UWC-Konzeptes mit Schwerpunkt auf der internationalen Völkerverständigung durch interkulturelle Erziehung sowie dem CAS-Programm und den „Diensten“ im Besonderen. Am Kriterium der Selbstwahrnehmung der ehemaligen Schüler/-innen wird darüber hinaus bewertet, wie wirksam die spezifische Schulform UWC ist. Eine Diskussion über die UWC als Vorbild für andere Schulen schließt die Arbeit ab.
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortKöln
VerlagDeutsche Sporthochschule Köln
Seitenumfang320
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2010

Zitation