Exercise testing in sports medicine: exercise testing in sports medicine

Herbert Löllgen, Dieter Leyk

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftZeitschriftenaufsätzeForschungBegutachtung

Abstract

Hintergrund: Fahrrad- und Laufbandtests werden zur Aufdeckung latenter Erkrankungen, zur Therapieüberwachung und zur Feststellung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit bei sportärztlichen und arbeitsmedizinischen Untersuchungen eingesetzt. Diese Übersichtsarbeit informiert über Indikationen, Kontraindikationen, Durchführung, Messgrößen, Beurteilungskriterien, (sub)maximale Ausbelastung sowie Einflussfaktoren, wie Alter, Geschlecht und Medikamente. Methode: Es wurde eine selektive Literaturrecherche durchgeführt, und es wurden Ergometrie-Leitlinien von vier Fachgesellschaften ausgewertet. Ergebnisse: Die Durchführung von Belastungstests verlangt eine qualifizierte Vorbereitung und Überwachung sowie standardisierte Untersuchungsbedingungen. Ergometrische Untersuchungen sind als klinisch-diagnostische Methode zur Früherkennung, Verlaufsbeobachtung und individuellen Beratung unverzichtbar. Die erzielte Maximalleistung gilt als Prognoseprädiktor für Morbidität und Mortalität. Bei der Prognosegenauigkeit im submaximalen Leistungsbereich sind Atemfrequenz, Herzfrequenz und Laktatleistungskurven den glqqSchwellenwertengrqq (glqqphysical working capacitygrqq, anaerob-aerobe Schwelle) überlegen. Mithilfe von ergometrischen Belastungstests können unter anderem latente Hochdruckerkrankungen, pulmonale Erkrankungen, wie Anstrengungsasthma, pathologische EKG-Veränderungen und kardiovaskuläre Funktionsstörungen (beispielsweise Ischämien, Arrhythmien, Herzinsuffizienz) nachgewiesen werden. Ergometrieergebnisse werden durch das gewählte Belastungsschema mit beeinflusst. Sie liefern wichtige Anhaltspunkte zur Trainings- und Therapieplanung für Patienten und Freizeitsportler und deren Überwachung, eignen sich aber weniger zur Trainingssteuerung im Hochleistungssport. Schlussfolgerung: Ergometrische Belastungsuntersuchungen liefern wichtige präventivmedizinische und klinische Daten. Aufgrund der physiologischen Streubreite, unterschiedlicher Belastungsschemata und des Fehlens allgemein anerkannter Referenzwerte ist die Ergebnisbeurteilung nicht einfach. Der Aufbau eines nationalen Fitness-/Gesundheitsregisters aus Ergometriedaten würde die individuelle Beurteilung von Untersuchungsergebnissen, Trainings- und Therapieverläufen erheblich erleichtern.
OriginalspracheEnglisch
ZeitschriftDeutsches Ärzteblatt international
Jahrgang115
Ausgabenummer24
Seiten (von - bis)409-416
Seitenumfang8
ISSN1866-0452
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2018

Fachgebiete und Schlagwörter

  • Alter
  • Ausdauer
  • Ergometrie
  • Erkrankungen
  • Fitnesstest
  • Geschlecht
  • Sport

Zitation