(Gem)Einsam zum Erfolg? Zur Zusammenarbeit zwischen Eltern und Trainer:innen im Fußball-Nachwuchsleistungszentrum

Valeria Eckardt*

*Korrespondierende*r Autor*in für diese Arbeit

Publikation: Beitrag in Buch/Bericht/KonferenzbandKonferenzbeitrag - Abstract in KonferenzbandForschungBegutachtung

Abstract

Eine konstruktive Zusammenarbeit und positive Beziehungen zwischen Eltern und Trainer:innen sind essenziell, um ein entwicklungsförderndes Umfeld für Kinder im Leistungssport zu schaffen (Jowett & Timson-Katchis, 2005). Durch ihre Begleitung und Unterstützung sind Eltern ein zentraler Bestandteil des Leistungssport-Systems (z.B., Fredricks & Eccles, 2004; Wylleman & Lavallee, 2004). Ihr Verhalten gegenüber dem Kind, das Ausmaß ihrer Beteiligung und ihr sportart-spezifisches Wissen können jedoch Herausforderungen für Trainer:innen in ihrer Tätigkeit darstellen (Knight & Harwood, 2009). Ebenso zeigen Studien, dass mangelnde Kommunikation und Transparenz seitens Trainer:innen Stress und negative Emotionen bei Eltern auslösen können (Eckardt et al., 2021). Die Interaktion zwischen beiden scheint folglich durch komplexe wechselseitige Prozesse charakterisiert. Während die Arbeit mit Eltern erst jüngst in den Fokus der sportpsychologischen Forschung geraten ist (Dorsch et al., 2021), besteht in der sportpsychologischen Praxis traditionell ein kontinuierlicher Bedarf an Beratung und Betreuung von Eltern. Dieser hat in den vergangenen Jahren mit dem Einzug sportpsychologischer Unterstützung in den Leistungszentren der Fußball-Bundesligisten deutlich zugenommen. Evidenz-basierte Ansätze für Interventionen zur Förderung der Zusammenarbeit und Beziehung zwischen Eltern und Trainer:innen oder Implikationen für Diagnostik fehlen in der Praxis jedoch (Dorsch et al., 2021; Knight, 2019), und werden häufig auf subjektives Erfahrungswissen und Beobachtungen basiert (Eckardt & Dorsch, 2022). Ziel des Transfer-Symposiums ist es, die Eltern-Trainer:innen-Beziehung sowie die Beteiligung von Eltern im Fußball-Nachwuchsleistungszentrum mittels aktueller Forschung sowie Ansätzen aus der sportpsychologischen Praxis kritisch zu beleuchten. Dabei soll durch die Kombination aus Forschung und Anwendung ein Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie eine Reflexion angeregt werden. Zunächst wird ein theoretischer Überblick darüber gegeben, welche Faktoren eine Zusammenarbeit zwischen Eltern und Trainer:innen fördern bzw. hindern können. Es folgen vier Perspektiven und Impulse aus der Berufspraxis als Sportpsychologinnen, Nachwuchstrainer und Pädagogische Leiterin. Dazu umfasst der zweite Beitrag einen persönlichen Rückblick auf 20 Jahre Elternarbeit in Forschungs- und Praxisprojekten. Der dritte Beitrag illustriert die Perspektive eines Nachwuchstrainers in der Arbeit mit Eltern und beschreibt Herausforderungen wie Lösungsperspektiven in der Praxis. Es folgt die Vorstellung einer Workshop-Reihe für Eltern im Fußball-Nachwuchsleistungszentrum und wie Trainer:innen dafür gewonnen werden können. Abgerundet wird das Symposium mit einer pädagogischen Sicht auf die Entwicklung eines Elternmanagement-Konzepts im Fußball. Die in den Beiträgen aufgestellten Impulse und Praxis-Ansätze sollen anschließend im Plenum diskutiert werden.
OriginalspracheDeutsch
TitelEin Gehirn, viel Bewegung - Variabilität und Plastizität über die Lebensspanne : Abstractband zur 54. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) 16-18. Juni 2022 in Münster
Herausgeber*innenC. Voelcker-Rehage, N. H. Pixa, J. Rudisch
Seitenumfang1
ErscheinungsortMünster
Herausgeber (Verlag)Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Erscheinungsdatum06.2022
Seiten46
PublikationsstatusVeröffentlicht - 06.2022
VeranstaltungJahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie e.V. (asp): Ein Gehirn, viel Bewegung - Variabilität und Plastizität über die Lebensspanne - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Münster, Deutschland
Dauer: 16.06.202218.06.2022
Konferenznummer: 54
https://asp-tagung.de
https://asp-tagung.de/

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