Städtische Bewerbungen um internationale Sportevents: Akteure und Interaktionen aus polit-ökonomischer Sicht

Marcus Franke

Publikation: Buch/BerichtDissertationsschrift

Abstract

Kurzzusammenfassung

Sport als kulturelles Massenphänomen prägt deutsche Großstädte im 21. Jahrhundert. Er ist wichtiges stadtpolitisches Handlungsgebiet. Die vorliegende Arbeit behandelt als Ausschnitt städtischer Sportpolitik Entscheidungen zu Sporteventbewerbungen. Die Erklärung der hiermit verbundenen Entscheidungsprozesse stellt die (ökonomische) Forschung vor ein Dilemma, denn Investitionen in Sportevents sind mit wissenschaftlichen Zweifeln belegt. Gleichwohl sind sie fast täglich von politischen Akteuren initiierte und oft öffentlich geförderte Realität mit Risiken und vielfältigen Konflikten. Die Ausführungen versuchen hieran anknüpfend theoretisch-konzeptionell die Bedeutung des (individuellen) Handelns politischer Akteure bei Entscheidungen zu Sporteventbewerbungen zu erklären.
Im ersten Teil der Arbeit werden die Hintergründe städtischer Sporteventpolitik dargelegt und es wird die Bedeutung von Sportevents für das Stadtmarketing herausgearbeitet. Anschließend werden Struktur und Dynamik des Sporteventmarktes als auch die besondere Rolle der Städte auf diesem Markt dargestellt. Anhand eines Fallbeispiels werden zudem Akteure und Abläufe stadtpolitischer Entscheidungen zu Sporteventbewerbungen spezifiziert.
Um die Akteure dieser Entscheidungsprozesse sowie deren Interaktionen zu analysieren, greift die Ausarbeitung im zweiten Teil den theoretischen Ansatz der Ökonomischen Theorie der Politik auf. Dieser Ansatz überträgt das ökono- mische Verhaltensmodell auf politische Entscheidungsprozesse und eignet sich mit seiner individualistischen Perspektive zur differenzierten Analyse sportpolitischer Entscheidungsprozesse.
Wesentliches Ergebnis des Vorgehens ist ein polit-ökonomisches, akteurszentriertes Interaktionsmodell stadtpolitischer Entscheidungen zu Sporteventbewerbungen. Dieses Modell wird auf Basis theoretisch-konzeptioneller Überlegungen zu den Zielen, Restriktionen und Handlungsfolgen der am betrachteten Entscheidungsprozess beteiligten Akteure schrittweise entwickelt. Aufgezeigt werden die Möglichkeiten der Ökonomischen Theorie der Politik zur Erklärung künftiger stadtpolitischer Entscheidungsprozesse zu Sporteventbewerbungen aber auch die Grenzen des Ansatzes.
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortWiesbaden
VerlagSpringer VS
Seitenumfang473
ISBN (Print)978-3-658-08315-1
ISBN (elektronisch)978-3-658-08316-8
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2015

Zitation