Zusammenhang zwischen Rumpfmuskelaktivität und Wandneigung bei statischen Kletterpositionen: Implikationen für die Klettertherapie

C Grzybowski, L Donath, H Wagner

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftZeitschriftenaufsätzeForschungBegutachtung

Abstract

Hintergrund: Klettern wird zunehmend auch in der Therapie orthopädischer Erkrankungen eingesetzt. Erste Interventionsstudien bei Patienten mit Rückenschmerzen deuten auf positive Effekte hin. Untersuchungen zur Wechselwirkung zwischen Wandneigung und Muskelaktivität therapierelevanter Kletterpositionen sind bislang nicht publiziert worden. Mit der vorliegenden Studie soll überprüft werden, welchen Einfluss der Neigungswinkel auf die Aktivität der Rumpfmuskulatur bei verschiedenen statischen Kletterpositionen hat. Probanden/Material und Methoden: Dreizehn gesunde Erwachsene ohne Klettererfahrung absolvierten randomisiert drei statische Kletterübungen (Grundposition, Lösen einer Hand, Lösen eines Fußes) in drei verschiedenen Positionen und sechs unterschiedlichen Neigungswinkeln (0°, 4°, 8°, 12°, 15°, 18°). Die Haltedauer der Position betrug jeweils 5 Sekunden. Die Aktivität folgender Rumpfmuskeln wurde beidseitig mittels Oberflächenelektromyografie (EMG) abgeleitet: Erector spinae, Multifidus, Latissimus dorsi, Obliquus externus abdominis, Obliquus internus abdominis und Rectus abdominis. Die EMG-Daten wurden separat für jeden Muskel und jede Übung ausgewertet. Ergebnisse: Die Muskelaktivität unterscheidet sich mehrheitlich ab einem Winkel von 12° signifikant zu 0° (p < 0,05). Der Neigungswinkel beeinflusst die Aktivität aller Muskeln bei der Kletteraufgabe Lösen einer Hand (0,000 ≤ p ≤ 0,048) signifikant. Die schräge Bauchmuskulatur zeigt kaum Aktivitätsänderungen beim Lösen eines Fußes und in der Grundposition, während alle anderen Muskeln eine kontinuierliche Aktivitätssteigerung aufwiesen. Schlussfolgerung: Der Überhang stellt ein probates Mittel zur Steigerung der Rumpfmuskelaktivität dar. Die für einen stabilen Rumpf relevante schräge Bauchmuskulatur ist jedoch lediglich durch zusätzliches Lösen einer Hand verstärkter ansteuerbar. Therapiewände sollten variable Neigungswinkel aufweisen. Weitere Forschung sollte sich auf die Entwicklung und Evaluation von Kletterübungen für bestimmte Zielgruppen (z. B. Skoliosepatienten) konzentrieren.
Titel in ÜbersetzungAssociation between trunk muscle activation and wall inclination during various static climbing positions: implications for therapeutic climbing
OriginalspracheDeutsch
ZeitschriftSportverletzung Sportschaden : Organ der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin
Jahrgang28
Ausgabenummer2
Seiten (von - bis)75-84
Seitenumfang10
ISSN0932-0555
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 06.2014

Fachgebiete und Schlagwörter

  • Adult
  • Exercise Therapy
  • Female
  • Humans
  • Male
  • Mountaineering
  • Muscle Contraction
  • Physical Exertion
  • Postural Balance
  • Posture
  • Psychomotor Performance
  • Torso

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