Olympiaberichterstattung im Wandel? Eine Längsschnittstudie der Visualisierung von Sportler*innen in zwei Printmedien in Deutschland

Project details

Research objective

Olympische Spiele stellen einzigartige sportliche Großveranstaltungen mit einer enormen medialen Reichweite dar. Seit den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney treten alle vier Jahre jeweils über 10.500 Sportler*innen aus über 200 Nationen in mehr als 30 Sportarten und 300 Wettbewerben gegeneinander an. Auf die mediale Omnipräsenz Olympischer Sommerspiele verweisen die etwa 30.000 internationalen Medienvertreter*innen, die vor Ort von den sportlichen Wettkämpfen berichten. Hier stellt sich die Frage, welche Formen und Modi die Olympiaberichterstattung prägen und, ob der in der tagesaktuellen Presse traditionell vorhandene gender bias auch in der medialen Kommunikation zu sportlichen Großereignissen evident wird.

Internationale Studien zur  sozialen Konstruktion von Geschlecht in den Printmedien legen nahe, dass sich die Berichterstattung über Olympische Winter- und Sommerspiele primär an Leistung und Erfolg (nationaler) Sportler*innen orientiert und den gender bias teilweise überlagert. Nachdem sich die Forschungslage hierzu in Deutschland als defizitär erweist, untersucht das vorliegende Projekt, ob in der medialen Kommunikation über die Olympischen Spiele ein gender bias zu identifizieren ist, und ob sich hier in den vergangenen Jahrzehnten ein Wandel abzeichnet. Als theoretische Folie vor der die empirischen Befunde diskutiert werden, dienen Theoriekonzepte des Sozialkonstruktivismus, der Systemtheorie, der Geschlechterforschung und der soziologischen Kommunikationsforschung.

Research method

Im Rahmen von Längsschnittstudien wird die visuelle Inszenierung von Athleten und Athletinnen in zwei nationalen Printmedien (Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und BILD) während der Olympischen Sommerspiele im Zeitraum von 2000 bis 2016 mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse untersucht. Der Datenkorpus umfasst aktuell eine Vollerhebung aller personenbezogenen Bilder, die in der FAZ und der BILD während der Olympischen Sommerspiele 2000 in Sydney (n=492), 2004 in Athen (n=649), 2008 in Peking (n=851), 2012 in London (n=770) und 2016 in Rio de Janeiro (n=632) veröffentlich wurden (N=3394). Im Fokus der Inhaltsanalyse stehen formale, situative und inhaltliche Aspekte der Bilder und Bildunterschriften.
StatusFinished
Effective start/end date01.01.0031.12.20

Fingerprint

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