Erfassung der kognitiven Leistungsfähigkeit beim Tauchen

Publication: Chapter in Book/Report/Conference proceedingConference contribution - Published abstract for conference with selection processResearchpeer-review

Abstract

Einleitung

Tests zur allgemeinen physischen Leistungsfähigkeit, wie sie zur Erteilung einer tauchsportärztlichen Untersuchung durchgeführt werden, vernachlässigen die besonderen Anforderungen beim Tauchen sowie Effekte der Immersion auf den Körper und die Psyche des Tauchers. Eine spezifische Aussage kann so nicht getroffen werden. Mithilfe des fit2dive-Tests14,15 als standardisierten, spezifischen Belastungstest können eine tauchspezifische Fitness ermittelt und Empfehlungen für die Schwierigkeit zukünftiger Tauchgänge ausgesprochen werden, indem der Taucher unter Wasser in verschiedenen Bewegungsgeschwindigkeiten belastet wird. Aufbauend auf dem fit2dive-Test soll diese Studie die Messung kognitiver Leistungsfähigkeit bei Tauchern unter Belastung ermöglichen. Einflussfaktoren auf das „System Taucher“ sollen so um den Faktor der kognitven Leistungsfähigkeit erweitert werden.


Methoden

Die Probanden (N = 20; m = 15 / w = 5; Alter: 24,7 y ± 3,1 y (x̅ ± SD) wurden innerhalb des fit2dive-Parcours in Ruhe für 180 s und mit steigenden Bewegungsgeschwindigkeiten 0,4 m s-1 für 250 s, 0,6 m s-1(166 s) und 0,8 m s-1(187 s) unter Wasser belastet. Ein modifizierter und vorab standardisiert instruierter Test zur Messung der kognitiven Leistungsfähigkeit (KL-Test) wurde unmittelbar nach jeder Belastung durchgeführt.


Ergebnisse

Erhöhte Belastung hatte zunächst keine negativen Auswirkungen auf die Konzentrationsleistung. Es wurde ein signifikanter Unterschied der Herzfrequenz (HR) und Ventilation (V’E) zwischen den Belastungsstufen festgestellt. Diese Arbeit ermöglicht eine Messung der kognitiven Leistungsfähigkeit (KL) innerhalb des tauchspezifischen und standardisierten fit2dive-Tests.


Diskussion

Es ist möglich, den fit2dive-Test um die Testkomponente zur Beurteilung der kognitiven Leistungsfähigkeit zu erweitern. Diese scheint in der untersuchten Gruppe durch steigende Belastung beim Tauchen nicht oder nur wenig beeinflusst zu werden. Die körperliche Leistungsfähigkeit der Probanden kann in engem Zusammenhang zur individuellen Belastung bei vorgegebenen Bewegungsgeschwindigkeiten gesehen werden. Bei einer weiteren Steigerung der Bewegungsgeschwindigkeit und/oder in einer leistungsschwächeren Kohorte könnte ein stärkerer Abfall der kognitiven Leistungsfähigkeit beobachtet werden. Daher wäre für eine Erweiterung der Arbeit eine größere Differenzierung hinsichtlich Geschlecht, Leistungsstand und Taucherfahrung sinnvoll. Auch eine Testdurchführung während der Belastung könnte zu anderen Ergebnissen führen.
Original languageGerman
Title of host publicationCaisson : www.gtuem.org
Number of pages6
Volume32
Publication date07.2016
Edition3
Pages16-21
Publication statusPublished - 07.2016

Citation