Internetnutzung von Patienten in der ambulanten onkologischen Versorgung: Ergebnisse einer deutschlandweiten Patientenbefragung

Uri Borges, Christoph Riese, Walter Baumann

Publication: Contribution to journalJournal articlesResearchpeer-review

Abstract

Ziel der Studie. Das Internet gilt heute für onkologische Patienten als wichtige Informationsquelle über die Krebserkrankung und -behandlung. Mit dem Ziel, die Bedeutung dieses Mediums für Krebspatienten im Versorgungsalltag zu beleuchten, wurden Patienten deutschlandweit befragt.
Methodik. Die querschnittliche Erhebung schloss 5 984 Patienten in Schwerpunktpraxen ein (56,7% weiblich, M=64,3 Jahre, SD=12). Es wurden Internetnutzer, Nichtnutzer, deren Angehörige/Freunde für sie recherchierten, und „vollständige“ Nichtnutzer identifiziert. Die Datenanalyse erfolgte anhand deskriptiver Statistik und Gruppenvergleiche mit Signifikanztests.
Ergebnisse. Fast jeder zweite Patient suchte im Internet nach Gesundheitsinformationen. Einerseits fanden die Internetnutzer die Recherchen vorwiegend hilfreich, fühlten sich besser in der Lage, an Entscheidungen kompetent mitzuwirken und weniger alleine mit ihrer Erkrankung, andererseits trugen die Online-Informationen zu Unsicherheiten bei. 72,5% der Internetnutzer suchten nach Behandlungsmöglichkeiten und 21,3% sprachen mit dem Onkologen über ihre Internetrecherchen.
Schlussfolgerung. Das Internet zeigte sich für Krebspatienten als ein wichtiges Instrument zur Informationsgewinnung über die eigene Erkrankung. Eine Unterstützung durch den Onkologen für eine zielgerichtete Internetnutzung der Patienten ist daher sinnvoll.
Original languageGerman
JournalDas Gesundheitswesen
Volume80
Issue number12
Pages (from-to)1088-1094
Number of pages7
ISSN0941-3790
DOIs
Publication statusPublished - 2018

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