Ökonomische Potenziale in der Sportentwicklung

Publication: Chapter in Book/Report/Conference proceedingContributions to collected editions/anthologiesResearchpeer-review

Abstract

Die Sportökonomik betrachtet den Sektor Sport unter dem Aspekt der Knappheit von Ressourcen. Tiefergehend lässt sich der Frage nachgehen, wie der Ressourcenbedarf für eine konstante Sportproduktion minimiert werden kann, die Ressourcen also effizienter eingesetzt werden oder neue Ressourcen erschlossen werden können. Die ökonomischen Potenziale werden jeweils in Effizienzpotenziale und Vermarktungspotenziale differenziert. Effizienzpotenziale umfassen alle Möglichkeiten, die für einen effizienteren Ressourceneinsatz in den betrachteten Bereichen geeignet sind. Im Vordergrund steht hierbei die Frage, wie bei gleichbleibender Spprtversorgung Ressourcen eingespart werden können. Beim Vermarktungspotenzial werden dagegen Möglichkeiten zum Erschließen neuer Ressourcen betrachtet. Auf Seiten des staatlich subventionierten Sports lassen sich mögliche Effizienz- und Vermarktungspotentiale im Bereich der Finanzierung zum Beispiel durch Öffentlich-Private Partnerschaften (private-public-partnerships) in der Form Leasing, Contracting, Pooling, Forderungsverkauf und Privatisierung erzielen. Im Bereich der Standortplanung bietet die Zentralisierung von Sportstätten ebenso wie eine dezentrale Bereitstellung von Sportanlagen Effizienzpotentiale, die allerdings in Abhängigkeit der Region und der Sportart zu ermitteln sind. Durch eine veränderte staatliche Sportförderung lassen sich ebenfalls volkswirtschaftliche Effizienzpotentiale erzielen. Je nach Ausprägung der Veränderung können Veränderungen im Bruttoinlandsprodukt, auf dem Arbeitsmarkt und im verfügbaren Haushaltseinkommen mit positivem wie negativem Ausschlag festgestellt werden. Vermarktungspotenziale von Sportorganisationen lassen sich analog zu denen von Wirtschaftsunternehmen ermitteln und über die Marketingmixinstrumente Produkt-, Preis-, Vertriebs-, und Kommunikationspolitik erschließen. Für den passiven Sport (Zuschauersport) konnte ermittelt werden, dass die vorgestellten Effizienzpotentiale des aktiven Sports analog gelten. Vermarktungspotenziale sind hier ebenfalls über die oben genannten Instrumente zu erschließen und sin in weiten Bereichen noch nicht ausgeschöpft. Vergleichsweise wenige Daten liegen für die Arbeitsmarktpotenziale in Deutschland vor, obwohl der Sportmarkt im Vergleich zu anderen Branchen überdurchschnittlich stark wächst. Aufgrund der bisherigen Entwicklung des Arbeitsmarkts Sport ist allerdings anzunehmen, dass in diesem Bereich noch Potenziale vorhanden sind und durch geeignete Maßnahmen erschlossen werden können. OSch (unter Verwendung originaler Sätze)
Original languageGerman
Title of host publicationSportentwicklung - Grundlagen und Facetten
EditorsE. Balz, D. Kuhlmann
Number of pages18
Volume21
Place of PublicationAachen
PublisherMeyer & Meyer
Publication date2009
Pages89-106
Publication statusPublished - 2009

Citation