TY - CHAP
T1 - Pädagogische Qualität im Netzwerk von Schule und Spitzensport am Beispiel der Umsetzung des Programms NRW-Sportschule
AU - Symanzik, Tino
AU - Bonn, Benjamin
AU - Körner, Swen
N1 - Conference code: 34
PY - 2021/5/6
Y1 - 2021/5/6
N2 - Schulpflichtige Athlet*innen sehen sich mit der Aufgabe konfrontiert, schulische und sportliche Anforderungen in derselben Lebensphase zu bearbeiten (Brettschneider, Heim & Klimek, 1998). Der doppelte Anspruch von schulischem und sportlichem Erfolg birgt ein Spannungsfeld und steht im Kontext vielfältiger Beziehungen verschiedener Akteure aus Schulen, Sportorganisationen, Internaten, Familie u. v. m. Programmatisch unterlegte organisatorische Kopplungen, wie die NRW-Sportschulen verfolgen das Ziel der Förderung dualer Karrieren und sind dadurch in ihrer Struktur als ein Netzwerk aus Erwartungen beobachtbar (Körner, Bonn, Karsch, Nöcker, Scharf & Symanzik, 2020). Derartige Netzwerke eint der Anspruch, dass es weder exklusiv um die eine noch die andere Seite geht und ebenfalls die soziale und persönliche Entwicklung der schulpflichtigen Athlet*innen angesteuert wird. Der angebotene Beitrag betrachtet beispielhaft Maßnahmen (z. B. Reflexionsanlässe) und Beziehungen des Netzwerks (z. B. schulische Akteure wie Lerncoaches) im Hinblick auf die persönliche, schulische und sportliche Entwicklung der Athlet*innen und analysiert sie auf ihre pädagogische Qualität hin. Harvey und Green (2000) modellieren den Begriff Qualität in pädagogischen Institutionen vor dem Hintergrund philosophischer und politischer Grundlagen. Pädagogische Qualität kann demnach u.a. in Transformationsleistungen liegen, die sich in Form eines Enhancements als Wertsteigerung (z. B. schulische, sportliche Leistungen) und über ein Empowerment als Befähigung zur Gestaltung eigener Lern- und Bildungsprozesse ausdrücken (Harvey & Green, 2000). Diese Differenzierung bildet den Ausgangspunkt für die Frage, welche Kontexte des Verbunds von Schule und Leistungssport welche pädagogischen Prozesse fördern (sollen). Unter Rückgriff auf empirische Erkenntnisse der Evaluation der NRW-Sportschulen (Körner et al., 2019) können Maßnahmen, Akteure und ihre Relationen in ihrer pädagogischen Ausrichtung dargestellt werden. Trainingsgruppen dienen sportlicher Verbesserung, Hausaufgabenbetreuung der Sicherstellung schulischer Leistungen, Projektkurse der Reflexion der eigenen Rolle als Sportlerin oder Sportler. Leitbilder, die sich auf mündige Athlet*innen oder verantwortungsbewussten Leistungssport beziehen, bieten hierfür Orientierung. An den Einsichten des Evaluationsprojekts lässt sich diskutieren, wie es um die Förderung von Enhancement und Empowerment im Verbund und an einzelnen Standorten bestellt ist, welchen Organisationen (Schule, Sport, Internat) oder Personen dabei welche Rolle zukommt und wo Entwicklungsbedarfe liegen.
AB - Schulpflichtige Athlet*innen sehen sich mit der Aufgabe konfrontiert, schulische und sportliche Anforderungen in derselben Lebensphase zu bearbeiten (Brettschneider, Heim & Klimek, 1998). Der doppelte Anspruch von schulischem und sportlichem Erfolg birgt ein Spannungsfeld und steht im Kontext vielfältiger Beziehungen verschiedener Akteure aus Schulen, Sportorganisationen, Internaten, Familie u. v. m. Programmatisch unterlegte organisatorische Kopplungen, wie die NRW-Sportschulen verfolgen das Ziel der Förderung dualer Karrieren und sind dadurch in ihrer Struktur als ein Netzwerk aus Erwartungen beobachtbar (Körner, Bonn, Karsch, Nöcker, Scharf & Symanzik, 2020). Derartige Netzwerke eint der Anspruch, dass es weder exklusiv um die eine noch die andere Seite geht und ebenfalls die soziale und persönliche Entwicklung der schulpflichtigen Athlet*innen angesteuert wird. Der angebotene Beitrag betrachtet beispielhaft Maßnahmen (z. B. Reflexionsanlässe) und Beziehungen des Netzwerks (z. B. schulische Akteure wie Lerncoaches) im Hinblick auf die persönliche, schulische und sportliche Entwicklung der Athlet*innen und analysiert sie auf ihre pädagogische Qualität hin. Harvey und Green (2000) modellieren den Begriff Qualität in pädagogischen Institutionen vor dem Hintergrund philosophischer und politischer Grundlagen. Pädagogische Qualität kann demnach u.a. in Transformationsleistungen liegen, die sich in Form eines Enhancements als Wertsteigerung (z. B. schulische, sportliche Leistungen) und über ein Empowerment als Befähigung zur Gestaltung eigener Lern- und Bildungsprozesse ausdrücken (Harvey & Green, 2000). Diese Differenzierung bildet den Ausgangspunkt für die Frage, welche Kontexte des Verbunds von Schule und Leistungssport welche pädagogischen Prozesse fördern (sollen). Unter Rückgriff auf empirische Erkenntnisse der Evaluation der NRW-Sportschulen (Körner et al., 2019) können Maßnahmen, Akteure und ihre Relationen in ihrer pädagogischen Ausrichtung dargestellt werden. Trainingsgruppen dienen sportlicher Verbesserung, Hausaufgabenbetreuung der Sicherstellung schulischer Leistungen, Projektkurse der Reflexion der eigenen Rolle als Sportlerin oder Sportler. Leitbilder, die sich auf mündige Athlet*innen oder verantwortungsbewussten Leistungssport beziehen, bieten hierfür Orientierung. An den Einsichten des Evaluationsprojekts lässt sich diskutieren, wie es um die Förderung von Enhancement und Empowerment im Verbund und an einzelnen Standorten bestellt ist, welchen Organisationen (Schule, Sport, Internat) oder Personen dabei welche Rolle zukommt und wo Entwicklungsbedarfe liegen.
UR - https://www.uni-hildesheim.de/media/fb1/sportwissenschaft/Bilder/Veranstaltungen/dvs-Jahrestagung_2021/Volkmann_Frei_Kranz_Figurationen.pdf
U2 - 10.18442/185
DO - 10.18442/185
M3 - Konferenzbeitrag - Abstract in Konferenzband
SP - 39
BT - Figurationen sportpädagogischer Forschung und Lehre
A2 - Volkmann, Vera
A2 - Frei , Peter
A2 - Kranz , Alexander
PB - Universitätsverlag Hildesheim
CY - Hildesheim
T2 - Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik
Y2 - 3 June 2021 through 4 June 2021
ER -