Zur Erklärungskraft der „Regulatory Focus“ Theorie im Sport

Daniel Memmert, Henning Plessner, Jürgen Maaßmann

    Publication: Contribution to journalJournal articlesResearch

    Abstract

    Die „Regulatory Focus” Theorie (RFT) von Higgins (1997, 2000) unterscheidet zwei Arten der Selbstregulation beim Anstreben eines erwünschten Endzustands, den Promotion-Fokus (z. B. liegt der Fokus auf Erfüllung und Hoffnung) und den Prevention-Fokus (z. B. liegt der Fokus auf Sicherheit und Verantwortung). Des Weiteren postuliert sie einen Leistungsvorteil, wenn eine Person in eine Situation kommt, die ihrem chronisch bevorzugten Fokus entspricht („Regulatory Fit”). Entsprechend konnten Plessner, et al. (2009) in einer Studie zum Elfmeterschießen im Fußball – einer vermeintlichen Prevention-Aufgabe – zeigen, dass Spieler von einem „Regulatory Fit” profitieren. In der vorliegenden Arbeit wurde die Gültigkeit dieses Effekts für weitere Anforderungen im Sport untersucht. In Studie 1 konnte gezeigt werden, dass sich Aufgaben im Sport tatsächlich per se danach unterscheiden lassen, ob sie eher einen Prevention-Fokus (z. B. Elfmeter im Fußball) oder einen Promotion-Fokus (z. B. 3-Punkte-Wurf im Basketball) anfordern. In Studie 2 wurde der „Regulatory Fit” Effekt in einer Promotion-Aufgabe (3-Punkte-Wurf) mit Basketballspielern der 1./2. Bundesliga (n=17) und der Bezirksliga (n=23) untersucht. Zwar konnte der „Regulatory Fit” Effekt für die Spieler der unteren Leistungsklasse repliziert werden, nicht aber für die Spitzenspieler. Auf dieser Grundlage wird die RFT hinsichtlich ihrer Gültigkeit für den Bereich sportlicher Leistungen kritisch diskutiert. Verf.-Referat
    Original languageGerman
    JournalZeitschrift für Sportpsychologie
    Volume16
    Pages (from-to)80-90
    Number of pages11
    ISSN1612-5010
    DOIs
    Publication statusPublished - 2009

    Citation